Mit einem Wasserfilter filterst du dein Leitungswasser, aber wie wirkt sich die Filtration auf den Geschmack aus? Wie sind die Effekte bei aufgesprudeltem Wasser, bei Kaffee- und Teewasser oder beim Kochwasser? In diesem Blogartikel gehen wir den Geschmacksgeheimnissen auf den Grund.
Kurzfassung:
Für die Zubereitung von Tee und Kaffee sowie für das Garen von Hülsenfrüchten hat gefiltertes, weiches Wasser deutliche Vorteile beim Geschmack. Bei Reis und beim Brotbacken kommt es auf das gewünschte Ergebnis an, während man Gemüse besser in hartem Wasser kocht. Wenn du dein Leitungswasser aufsprudeln willst, kommt es auf deine Ziele an.
1. Wasserfiltration: die Grundlagen
Leitungswasser ist gefiltert, beispielsweise durch die Verwendung von Sandfiltern und Aktivkohle im Wasserwerk. Kalk bzw. Calcium, Magnesium und Sulfate, selten auch Chlor, bleiben dabei im Wasser. Die Entnahmestelle ist aber erst der Wasserhahn bei dir zu Hause: Durch die Wasserleitungen und die Armaturen im Haus können Schwermetalle wie Blei, Kupfer und Nickel ins Wasser abgegeben werden. Mit einer Wasserfiltration können solche Stoffe teilweise herausgefiltert werden.
2. Hartes Wasser enthält mehr Mineralien
Die Kalkablagerungen im Wasserkocher und in der Kaffeemaschine nerven, aber dieser Kalk ist gleichzeitig Kalzium. Die Ablagerungen enthalten zudem Magnesium. Kalzium und Magnesium sind wichtige Mineralstoffe, die der Körper braucht. Der Wasserfilter filtert sie zum großen Teil heraus. Mit speziellen Filterkartuschen, die das Wasser mit Magnesiumionen anreichern, werden wieder Mineralien hinzugefügt. Solche Filter gibt es auch von Sodapop.
Zum Aufsprudeln eignet sich hartes Wasser also durchaus: Der Geschmack verbessert sich durch die Kohlensäure oftmals deutlich. Lasse den Wasserhahn aber solange laufen, bis das Wasser fühlbar kühl aus der Leitung kommt. So sinkt das Risiko für mögliche Schwermetallverunreinigungen durch Wasserleitungen und Wasserhahn.
3. Wie schmeckt Wasser eigentlich?
Es gibt das alte Vorurteil, dass Wasser keinen Eigengeschmack hat. Das stimmt nicht, und jeder von uns hat das schon erlebt. Denn Wasser kann viele Geschmacksnuancen aufweisen:
- Salzig: Wir können sehr gut herausschmecken, wenn Wasser salzig ist. Salzwasser ist für unseren Körper nicht gesund, deswegen schlägt der Körper schnell Alarm.
- Süß: Der ideale Geschmack für Wasser ist „süß“, daher kommt auch das Wort Süßwasser. Der Geschmack ist natürlich nicht süß im Sinne von Zucker, sondern neutral. Der Geschmack von gefiltertem Wasser ist neutral.
- Bitter: Wasser, das beispielsweise Sulfate enthält – schmeckt leicht bitter. Wenn Wasser zu bitter ist, schmeckt es uns nicht.
- Mineralisch: Hartes Wasser enthält viele Mineralien, unter anderem Kalk und Magnesium.
- Sauer: Mineralwasser heißt mancherorts auch „Saurer Sprudel“, da die Kohlensäure den pH-Wert des Wassers senkt. Das Wasser schmeckt also sauer. Auch aufgesprudeltes Wasser schmeckt saurer als das Leitungswasser.
- Seifig: Echtes Sodawasser und manches Leitungs- oder Mineralwasser enthält Natriumhydrogencarbonat, auch bekannt als Backsoda oder Backnatron. Auf der Zunge fühlt sich dieses Wasser weich an.
- Metallisch: Quellwasser aus der Natur kann Eisen und Mangan enthalten, wodurch es metallisch schmeckt. Bei längerer Standzeit oxidieren die Metalle, sie rosten also. Das Wasser ist dann rostbraun. Damit das nicht passiert, wird Trinkwasser enteisent und entmangant. Gesundheitlich unbedenklich sind beide Stoffe.
4. Gefiltertes Wasser: Gut für Tee, Kaffee & teilweise fürs Kochen
Womit entkalkt man den Wasserkocher? Mit Säure. Was bedeutet das? Kalk bindet Säure. Um den Kalk zu lösen, braucht man sogar ziemlich viel Säure. Der hohe Kalkgehalt im Wasser hat Auswirkungen auf den Kaffee oder Tee: Wenn dein Leitungswasser sehr hart ist, also viel Kalk enthält, werden die feinen zitrischen Säuren von hochwertigen Kaffees neutralisiert. Der Kaffee schmeckt dann flach. Bei gutem Schwarztee, Grüntee oder auch bei Früchtetee ist es ähnlich: Der Kalk bindet Geschmacksstoffe und manchmal schwimmt ein unschöner Kalkfilm auf dem Tee. Mit gefiltertem Wasser passiert das nicht. Der Geschmack verändert sich positiv.
4.1 Gefiltertes Wasser addiert keine Bitterkeit
Dein Leitungswasser schmeckt bitter? Dann schmecken auch Kaffee und Tee bitterer, als sie sein sollten. Ein Wasserfilter kann einen Teil der Stoffe herausfiltern, die für die Bitterkeit verantwortlich sind.
4.2 Gefiltertes Wasser lässt sich weniger gut aufsprudeln
Hartes Wasser nimmt mehr Kohlensäure auf als weiches Wasser. Entkalktes Wasser aus dem Wasserfilter lässt sich also weniger stark aufsprudeln.
4.3 Schneller kochen mit gefiltertem Wasser
Hartes Wasser und Hülsenfrüchte vertragen sich nicht: Die Kochzeiten verlängern sich und mit etwas Pech bekommst du beispielsweise Kichererbsen einfach nicht weich. Eine Studie[1] aus Indien mit Straucherbsen (Toor Dal) ergab, dass die Kochzeit mit destilliertem Wasser rund 33 Minuten betrug, mit extrem hartem Wasser jedoch 77 Minuten. Auch der Geschmack der Hülsenfrüchte verbessert sich mit weichem Wasser.
4.4 Backen: besser mit „mittlerem“ Wasser
Beim Backen, speziell mit Weizenmehl, verändert die Wahl des Wassers das Backergebnis. Die Mineralien im Wasser haben Einfluss auf das Gluten und die Hefen und damit auf die Teigstruktur.
Sehr hartes Wasser ist nicht ideal, da der Teig zwar schneller, aber nicht so stark aufgeht.
Gefiltertes Wasser ist aber auch nicht ideal, da es wenig Mineralien enthält. Mineralien sind Nahrung für Hefen. Zudem wird mit sehr weichem Wasser die Krume, also das Innere des Brotes, matschig.
Was also tun? Wenn du sehr hartes Leitungswasser hast, kannst du Wassersorten mischen: Ersetze die Hälfte des Leitungswassers mit gefiltertem Wasser. So senkst du den Mineraliengehalt auf ein mittleres Maß herab. Gebe noch einen Schuss aufgesprudeltes Wasser hinzu, um den pH-Wert leicht zu senken. Das kommt dem Backergebnis zugute, da Hefen niedrigere pH-Werte mögen.
4.5 Gefiltertes Wasser verändert Reis
Bei einer Studie[2] in Japan wurde getestet, welche Auswirkungen die Wasserqualität beim Kochen von Sushi-Rundkorn-Reis hat. Das Ergebnis: In der Tendenz wird mit gefiltertem Wasser der Reis weniger klebrig und weicher. Mit hartem, mineralienreichem Wasser wird der Reis bissfester und klebriger. Ebenso gehen die Mineralien, beispielsweise Calcium, in den Reis über.
Die Ergebnisse kann man in etwa auf Risottoreis oder Milchreis übertragen.
Das Wasser hat also messbaren Einfluss auf den Reis. Probiere es einfach zu Hause mit deinem Lieblingsreis aus und koche gleichzeitig zwei verschiedene Portionen: Einmal mit ungefiltertem Leitungswasser und einmal mit gefiltertem, um mögliche Unterschiede zu entdecken. Beim Versuchsaufbau der Studie wurde der Reis zuerst eine Stunde lang in den verschiedenen Wassersorten eingelegt und dann im elektrischen Reiskocher gegart.
4.6 Hartes Wasser eignet sich sehr gut zum Gemüse kochen
Hartes Wasser enthält die für den Körper wichtigen Mineralien Calcium und Magnesium. Wenn man Gemüse darin kocht, gehen die Mineralien ins Gemüse über, was eine niederländische Studie[3] schon 1981 belegte. Beim Kochen mit weichem oder gefiltertem Wasser gehen allerdings die Mineralien, die im Gemüse stecken, ins Kochwasser über. Zum Kochen von Gemüse ist also hartes Leitungswasser eine gute Idee.
5. Wasserfilter-Typen im Vergleich
Tischwasserfilter: Hier im Shop bekommst du Wasserfilterkannen mit wechselbaren Wasserfilterkartuschen. Dieser Filter hat vier Wirkfunktionen:
- Filternetz: Damit werden beispielsweise grobe Sedimente herausgefiltert, oder auch Schaum und Fette.
- Aktivkohle: diese reduziert den Gehalt von Chlor und organischen Verbindungen, die in Leitungswasser enthalten sein können. Sie entfernt auch geruchs- und geschmackstörende Stoffe und verbessert somit den Geschmack.
- Ionenaustauscherharz: Es reduziert die Wasserhärte durch das Herausfiltern von Kalk. Ebenso werden einige Schwermetalle entfernt.
Umkehrosmose: Die wirksamste Filterung ist das System der Umkehrosmose. Diese kostspieligen Elektrogeräte pressen das Leistungswasser durch eine Filtermembran, in der so gut wie alle Stoffe hängenbleiben. Das Ergebnis ist sehr stark gefiltertes Wasser, in dem keine schlechten – aber auch keine guten – Stoffe mehr enthalten sind.
6. Fazit
Mit einem Wasserfilter lässt sich der Geschmack von Wasser verbessern, vor allem wenn das Leitungswasser sehr hart ist. Das gilt besonders für die Zubereitung von Tee und Kaffee. Bei Hülsenfrüchten verbessert das gefilterte Wasser den Geschmack des Garguts, und die Zubereitung gelingt schneller. Kühles, ungefiltertes Leitungswasser ist, wenn es aus einem guten Leitungssystem stammt und bei Geruch und Geschmack unauffällig ist, gut als Grundlage für aufgesprudeltes Wasser und zum Kochen von Gemüse geeignet.
Not by AI.
Kurzer Hinweis zur Klarstellung: Dieser Text wurde von uns, echten Menschen, mit größter Sorgfalt, Expertenwissen und Leidenschaft verfasst und nicht von einer Künstlichen Intelligenz. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, würden wir uns freuen, wenn du auch unsere weiteren Beiträge liest!
Herzlichst,
dein Sodapop-Team
[1] D. MURALI, A.J. DHARMADHIKARI, M.S. KULKARNI. Assessment of hardness of water and its impact on cooking of dal. Asian Journal of Home Science 2008, 3, 2, 124-125 http://researchjournal.co.in/upload/assignments/3_124-125.pdf
[2] Nakamura, S.; Ohtsubo, K. Effects of Hard Water Boiling on Chalky Rice in Terms of Texture Improvement and Ca Fortification. Foods 2023, 12, 2510. https://doi.org/10.3390/foods12132510
[3] Haring, B. S., & Van Delft, W. (1981). Changes in the mineral composition of food as a result of cooking in “hard” and “soft” waters. Archives of environmental health, 36(1), 33–35. https://doi.org/10.1080/00039896.1981.10667603