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Hartes vs. weiches Wasser: Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden

Inhaltsangabe

Hartes Wasser? Weiches Wasser? Wie wirkt es sich auf Gesundheit und Wohlbefinden aus? Klingt verwirrend, ist es aber nicht. „Hartes“ Wasser enthält einfach viele Mineralien, wohingehend weiches Wasser wenig Mineralien enthält . Vor allem beim Leitungswasser ist es interessant zu wissen, ob es hart oder weich ist – denn das Leitungswasser können wir nicht wechseln. Deshalb gibt es hier Tipps, wie du das Beste aus deinem Wasser aus dem Wasserhahn machst.

1. Hartes und weiches Wasser: die Grundlagen

Der Grad der Wasserhärte wird bestimmt durch die Menge an Calcium- und Magnesium-Ionen im Wasser. Beide Mineralien – Erdalkalimetalle – sind in Gestein und Erdreich enthalten und gelangen so in Form von gelösten Salzen ins Quellwasser und Grundwasser. Diese beiden Mineralstoffe sind wichtig für den Körper. Im Wasser sind sie dann als Karbonate und Sulfate vorhanden, weswegen es bei Wasser zwei Härteangaben gibt: die Gesamthärte und die Karbonathärte.

 

  • Die Gesamthärte sagt aus, wie viel Kalk und Magnesium im Wasser sind
  • Eine hohe Karbonathärte sagt aus, dass der Wasserkocher schnell verkalkt.
  • Die Differenz zwischen Gesamthärte und Karbonathärte sagt aus, wie viel Mineralien nach dem Abkochen des Wassers noch im Wasser drin sind.

 

Beim Kochen von Wasser gibt es eine chemische Reaktion: Durch die Hitze entweicht Kohlensäure aus dem Wasser. Auch in Leitungswasser ist ein wenig Kohlensäure vorhanden, aber zu wenig für Sprudeligkeit. Durch das Fehlen der Kohlensäure erhöht sich die Konzentration der Karbonate, wodurch sich diese aus dem Wasser herauslösen. Dies ist dann unter anderem Calciumcarbonat, besser bekannt als Kalk und die typische Ablagerung im Wasserkocher.

Allerdings bleiben noch viele Mineralien im Wasser, in Form von Sulfaten. Man kennt das von Meerwasser: Die Salzränder entstehen durch Verdunstung, nicht durch Erhitzung.

2. Wasser im Vergleich

Viele Leitungswässer in Deutschland und Österreich sind hart oder mittel, mit großen Unterschieden. Sehen wir uns ein paar Beispiele an.

  • Köln: Das Wasser ist reich an Calcium und ist vergleichsweise salzig, hat aber wenig Magnesium. Es enthält deutlich mehr Mineralien als das französische Mineralwasser im Vergleich. Die Sulfathärte ist mit 5,4 °dH ziemlich hoch: Das bedeutet, dass im abgekochten Wasser immer noch einige Mineralien vorhanden sind. Die Karbonathärte ist mit 12,1 üppig, das bedeutet, dass Wasserkocher schnell verkalken.
  • München: Die Mineralisierung des Wassers ist ausgewogen, allerdings sind die Mineralien als Karbonathärte vorhanden. Wasser aus dem Wasserkocher ist fast mineralienfrei.
  • Wien: Das Wiener Leitungswasser hat eine gewisse Berühmtheit, und das zurecht. Die Mineralisierung ist nicht hoch, weswegen es mild schmeckt. Nach dem Kochen im Wasserkocher sind die Mineralien allerdings weg.
  • Sprudel aus der Kalkeifel: Dieses Wasser enthält sehr viele Mineralien. Der Härtegrad von 73 ist enorm hoch. Der Natriumgehalt ist mit 118 mg/l hoch: Das entspricht einem Salzgehalt von 0,3 Gramm je Liter.
  • Französisches Mineralwasser: Dieses stille Wasser aus vulkanischen Quellen ist weich und hat wenig Mineralien.

 

  Köln München Wien Sprudel (Kalkeifel) Frz. Wasser (Vulkan)
Calcium (mg/l) 103 78,2 47 348 12
Magnesium (mg/l) 14 20,4 10 108 8
Hydrogencarbonat (mg/l) 263 314 180 1816 74
Natrium (mg/l) 35 5,6 1,1 118 12
pH-Wert 7,3 7,65 7.9 5,9 7
Gesamthärte (°dH) 17,5 15,6 9 73 3,5
Karbonathärte (°dH) 12,1 14,4 8,3
Sulfathärte (°dH) 5,4 1,2 0,7

3. Wie gelangen die Mineralien ins Wasser?

Wasser mit sehr wenig Mineralien ist beispielsweise Regenwasser: Es ist weiches Wasser. Wenn es auf ein Fenster regnet und das Wasser abtrocknet, bleiben keine Wasserränder zurück – sofern kein Dreck oder Sand im Regen war.

Wasser mit sehr vielen Mineralien ist Quellwasser oder Grundwasser: Das Regenwasser sickert durch den Boden und nimmt dabei Mineralien auf. Welche Mineralien das sind, hängt vom Boden ab.

Vulkangestein enthält viele verschiedene Mineralien, Kalkstein hingegen vor allem Calcium-Verbindungen – also Kalk.

4. Hartes und weiches Wasser im Alltag: Vorteile und Nachteile

Kalzium stärkt die Knochen

 

Kalzium aus der Nahrung und dem Wasser verbannen ist eine schlechte Idee, da es den Knochenbau stärkt. Deswegen wird Kalzium teils als Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, auch in Kombination mit Vitamin D. In einer großen Langzeitstudie[2] ergab sich, dass das Nierensteinrisiko durch die tägliche, jahrelange Einnahme von Kalzium (1.000 mg) und Vitamin D (400 IU) ganz leicht steigt: Statt der zu erwartenden 2,1 % der Patientinnen hatten innerhalb von sieben Jahren 2,5 % Nierensteine.

Das Nierenstein-Thema ist sehr komplex. Achte beim Essen zusätzlich auf wenig Oxalat, Fruchtzucker und Salz sowie auf eine nicht zu stark proteinreiche Ernährung, um die Entstehung von zu viel Harnsäure zu vermeiden.

 

Wohlbefinden durch schöne Blumen

 

Zum Wohlbefinden gehört viel mehr als nur die eigene Gesundheit. Auch die Umgebung beeinflusst uns – zum Beispiel durch Pflanzen im eigenen Zuhause.

Hartes Wasser kann hier für Frust sorgen: Manche Pflanzen wie Azaleen, Orchideen, Rhododendron, Beeren oder Gurken bevorzugen Wasser mit wenig Kalk und können bei sehr hartem Wasser sogar eingehen. Speziell Zimmerpflanzen haben das Problem, dass sie auf Gießwasser angewiesen sind und deshalb kein Regenwasser abbekommen. Es ist also ratsam, solche empfindlichen Pflanzen teilweise mit Regenwasser, gefiltertem oder im Wasserkocher abgekochtem Wasser zu gießen.

Grundsätzlich ist Kalk aber durchaus gut für Pflanzen: Es verhindert die Versauerung des Bodens. In einem sauren Boden lösen sich Spurenelemente in großer Menge, die für die Pflanzen giftig sein können. Landwirte kalken deshalb teilweise ihre Äcker, um der Versauerung entgegenzuwirken – denn Kalk wird vom Regenwasser aus dem Boden ins Grundwasser gespült.

Balkonpflanzen, die genug Regen abbekommen, kann man durchaus mit hartem Leitungswasser gießen. Speziell in Großstädten mit schlechter Luft oder wenn gedüngt wird neigt der Boden stärker zur Versauerung, weshalb Kalk im Gießwasser hilfreich sein kann. Rindenmulch ist auch ein Problemkandidat, da er den Boden saurer macht. In schweren Fällen muss man dann sogar mit Branntkalk nachkalken, um den Boden zu verbessern.

Hülsenfrüchte, Tomaten, Kohl, weitere Gemüse- und Obstsorten sowie Kräuter und Rosen freuen sich über Kalk, und auch Weinreben kommen sehr gut mit einem hohen Mineraliengehalt klar.

 

Not by AI.

Kurzer Hinweis zur Klarstellung: Dieser Text wurde von uns, echten Menschen, mit größter Sorgfalt, Expertenwissen und Leidenschaft verfasst und nicht von einer Künstlichen Intelligenz. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, würden wir uns freuen, wenn du auch unsere weiteren Beiträge liest!

Herzlichst,
dein Sodapop-Team

 

[1] https://www.researchgate.net/publication/333324534_Effect_of_Drinking_Water_Hardness_on_Kidney_Stones_Formation_in_Ranya_District

[2] Wallace, R. B., Wactawski-Wende, J., O’Sullivan, M. J., Larson, J. C., Cochrane, B., Gass, M., & Masaki, K. (2011). Urinary tract stone occurrence in the Women’s Health Initiative (WHI) randomized clinical trial of calcium and vitamin D supplements. The American journal of clinical nutrition, 94(1), 270–277. https://doi.org/10.3945/ajcn.110.003350